Ein Hoch auf Generalist:innen
Sie sind Expert:innen in Flexibilität, arbeiten sich blitzschnell in neue Themen ein, sind neugierig, offen und breit gebildet, hängen sich enthusiastisch in Projekte rein und ziehen danach weiter zu neuen Ufern. Bei Bewerbungen tun sich Generalist:innen dennoch häufig schwer, denn der rote Faden in ihrem CV ist nicht so leicht erkennbar wie bei Spezialist:innen. Umso wichtiger ist es, die eigene Biografie gut zu vermitteln und zu wissen, in welchen Bereichen Generalist:innen ihre Stärken voll ausspielen können. Generalisten-affine Bereiche sind z.B. Unternehmensberatung, Marketing oder Personal- und Organisationsentwicklung. Meine Erfahrung mit Coachees zeigt, dass sich Generalist:innen häufig intensiv damit auseinandersetzen, welches Unternehmen denn zu ihnen passt. Stärker als die Frage “Bringe ich die im ausgeschriebenen Stellenprofil geforderten Fähigkeiten mit?” rücken dann Themen in den Mittelpunkt wie: “Identifiziere ich mich mit den Werten und dem Produkt der Firma?” “Welches Umfeld, welche Teamkultur brauche ich, um gute Leistung zu zeigen?” oder “Welchen Unterschied bringe ich dem Unternehmen mit meiner Persönlichkeit?”
Zum Originalartikel von Wissenschaftsladen Bonn, 01.10.2021: Ein Hoch auf das Generalistentum
Was bringt ein LinkedIn-Profil für die Bewerbung?
Die Arbeitsmarkt-ExpertInnen vom Wissenschaftsladen Bonn sehen, wie LinkedIn in Deutschland weiter wächst, schätzen aber den unmittelbaren Nutzen eines Profils für Bewerbungen noch eher gering ein. Der Großteil der Stellenbesetzungen erfolgt weiterhin über die klassischen Bewerbungskanäle wie das firmeneigene Jobportal oder Online-Stellenmärkte wie Stepstone. Um jedoch mittelfristig ein Netzwerk aufzubauen, über interessante Firmen auf dem Laufenden zu bleiben oder sich sogar in einem Fachbereich als ExpertIn zu positionieren, wird LinkedIn immer wichtiger.
Zum Originalartikel von Wissenschaftsladen Bonn, 06.09.2021: Was bringt ein Profil auf LinkedIn?
Souverän im Bewerbungsgespräch
Es gibt kein Patentrezept für Bewerbungsgespräche. Wichtig sind eine positive, souveräne innere Haltung, damit Sie das Gespräch auf Augenhöhe mit Ihrem potenziellen Arbeitgeber führen können. Sie kommen nicht als BittstellerIn, sondern haben viel anzubieten! Der Schlüssel liegt in einer guten Vorbereitung. Mehr erzählt Ihnen meine Kollegin Doris Bohlen im Video:
Zum Video auf YouTube: Inqua Institut für Coaching / Doris Bohlen: Erfolgreich im Bewerbungsgespräch
Branchen der Zukunft
Das Inqua-Institut für Coaching hat seine über 100 Coaches zu zukunftsträchtigen Branchen befragt. Technologie, Gesundheit und Self-Care werden dabei als große Trends sichtbar, die sich auch auf dem Arbeitsmarkt niederschlagen werden. Meiner Erfahrung nach bieten auch traditionelle Branchen wie die Automobilindustrie oder die öffentliche Verwaltung weiterhin attraktive Jobmöglichkeiten – sofern die BewerberInnen sich auf neue Themen und die bevorstehenden Veränderungen einlassen. Ausgeprägte Kompetenzen in Kommunikation und Projektmanagement sowie eine hohe Lernbereitschaft sind dabei gefordert.
Zum Originalartikel auf Inqua Institut für Coaching, 07.09.2021: Die Jobs der Zukunft
Überschätzte Work-Life-Balance
Der psychologische Wert von Arbeit wird unterschätzt. Der Gegensatz von (mühsamer) Arbeit und (erfüllendem) Leben führt in die Irre. Arbeit ist Leben. In einem pointierten Meinungsartikel plädiert die NZZ am 11.09.2021 für eine andere Art der Life Balance.
Zum Originalartikel in Neue Zürcher Zeitung, 11.09.2021: Wer arbeitet ist nicht tot. Die überschätzte Work-Life-Balance
Zoom or Room?
Virtuelle Meetings über Zoom, Skype, Teams & Co. haben sich während der Pandemie überraschend schnell etabliert. Nicht nur Arbeitsbesprechungen, sondern auch Recruitingprozesse und Firmenverkäufe wurden rein virtuell abgewickelt. Mit dem Abklingen der Pandemie stellt sich die Frage, ob wir wieder zu den alten Präsenz-Meetings zurückkehren oder ob uns das zoomen dauerhaft erhalten bleibt. Wenig überraschend lautet die Antwort einer Befragung von über 7000 Personen: “sowohl als auch”. Interessant sind kulturelle Unterschiede: Während über 40% der in Frankreich befragten Personen persönliche Meetings gegenüber hybriden oder virtuellen Meetings bevorzugen, sind es in Japan unter 20%. Außerdem zeigen Männer eine stärkere Präferenz für persönliche Team-Meetings als Frauen.
Zum Originalartikel in The Economist, 02.09.2021: The Future of Meetings